Ach Du schöne Welt, wenn es doch nur so wäre.
Das Internet ist die Quelle unendlichen Wissens, ein Pool voller Erfahrungen und Lösungen. Und manchmal bieten die Websites-Betreiber neben guten Tipps noch Arbeitsmaterialien oder Hilfen zum Download an. Vor einiger Zeit bestellte ich mir solch ein kostenloses Formular. Warum Zeit investieren, wenn diese Arbeit bereits jemand erledigt hat und seine Mühe gern mit dir teilt.
Kostenlos ist übrigens ein absolut kostenloser Witz. Natürlich bezahlt der potentielle Kunde dafür: mit seiner E-Mail-Adresse. Und die öffnet Tür und Tor für ungefragte Informationen. In meinem Fall war es die Geschichte von Angela, die es geschafft hat. Keine Ahnung was, ich lese solche Mails nicht, aber wahrscheinlich hat sie eine einzigartige Methode angewandt, die es nur bei diesem Anbieter gibt. Es gibt tausende und abertausende Websites im Netz und alle haben diese einzigartigen Angebote, die es nur bei ihnen gibt. Coaches übrigens sind da absolut führend unterwegs. Jeder Coach hat eine ganz besondere Methode und nur wenn man sie genauso anwendet, funktioniert sie.
Ich erinnere mich an einem Coach, bei dem ich auf Empfehlung meines damaligen Geldgebers ein Seminar belegte. Seine Methode, mit Widerständen der Kunden fertig zu werden, bestand in dem Satz: „Nur mal angenommen, es wäre anders, … ?“ Er verstieg sich sogar zu der Aussage, damit könne er jede Frau erobern. Welch eine Anmaßung und Mißachtung der Frauen im Allgemeinen und der Teilnehmerinnen des Seminars im Besonderen. Heute wäre nach einer solchen Aussage wahrscheinlich das Seminar zu Ende, aber es fand vor rund 30 Jahren statt. Und natürlich hat es nicht funktioniert. Weder im geschäftlichen und schon gar nicht im privaten Bereich.
Aber zurück zu meinem Formular. Es war so, wie ich es vermutet hatte. Nichts besonderes, aber hübsch gemacht. Das Formular habe ich vor zwei Tagen bestellt, inzwischen habe ich mehrere E-Mail bekommen. Ich bat die Anbieterin, aus den regelmäßig bei mir eintreffenden Mails den Wortteil „regel“ zu streichen und mir mäßig Post zu schicken. Der Blog, den sie schreibt ist gut, ich möchte ja hin und wieder informiert werden. Aber nicht regelmäßig sondern mäßig.
Der oben zitierte Roman von James M. Cain hieß übrigens bis 1981 in der deutschen Übersetzung „Die Rechnung ohne den Wirt“. Seit diesem Jahr wird er unter dem Original-Titel „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ im Rowohlt-Verlag veröffentlicht. Vielleicht haben die Verlagsleute die Entwicklung im Internet vorausgesehen.