„Wegen des kalten, regnerischen Wetters hatten sich Eiszapfen an der Kugel des Turms gebildet, die nun herabzustürzen drohen.“, schreibt die Berliner Morgenpost. Deshalb sei eine Fläche von rund 100 Metern um den Fernsehturm gesperrt worden, um Passanten vor herabstürzenden Eiszapfen zu schützen.
Den Fernsehturm gibt es seit 1969, denke ich. Und nie hörte ich von einer Sperrung wegen Eiszapfen. Gab es noch nie „kaltes, regnerisches Wetter, wie das die Morgenpost schreibt? Oder sind die Leute in den vielen wirklich eisigen Wintern davor einfach leichtsinnig mit dem Leben der Passanten umgegangen? Na gut, in den DDR-Jahren, da erwartet man das ja, sagt das eine oder andere Klischee. Aber in den vergangenen 30 bundesdeutschen Wintern? Mindestens in dieser Zeit muss es doch schon mal Eiszapfen gegeben haben. Eine weitere Hysterie, die man mit einer sehr kurzfristigen Sperrung hätte vermeiden können, während von der Fensterputzerplattform jemand die Eiszapfen abgeschlagen hätte?
Liebe Kollegen von der berichtenden Zunft, warum betet ihr mantrahaft diese Schreckensmeldung herunter, statt Euch die gleichen Fragen zu stellen, die mir durch den Kopf gingen?
Ich beginne diese Woche mit vielen unbeantworteten Fragen.
Foto by vargazs from Pixabay